Der Naturraum Bunnens

Bunnen liegt in der naturräumlichen Großlandschaft der Niederdeutschen Geest, eine sogenannte "glaziale Aufschüttungslandschaft". Das bedeutet, dass die Oberflächenformen Ergebnis von eiszeitlichen Ablagerungen verschiedener Art sind. Der Nordteil Bunnens ist Teil der Cloppenburger Geestplatte, genauer der Bakumer Geest, die sich nördlich des Hasetals erstreckt - hier herrschen sandig-lehmige Grundmoräneablagerungen vor (2). Der Findling am Stadtskeller in Bunnen und die immer wieder auftauchenden Lesesteine in den Äckern zeugen davon. Im südlichen und südwestlichen Bereichen Bunnens, im Bereich der Hase und der Bunner Masuren finden wir vor allem holozäne Flussablagerungen und Talsande. Dieser Bereich ist Teil der Dümmer-Geestniederung. Hier handelt es sich um nacheiszeitliche Ablagerungen aus dem Bereich des Urstromtals der Hase. Der (historische) Grundwasserstand ist in diesen Bereichen sehr hoch, so dass wir einerseits an verschiedenen Stellen Kleinstmoore und Bruchwälder finden konnten. In dieser Zeit, nämlich als große Flächen bereits vom Eis befreit, aber noch nicht mit Pflanzen bedeckt waren, wurde in vielen Bereichen Sand zu Dünen aufgeweht. Die Reste solcher Dünen finden wir in Bunnen heute im Bereich nördlich der Hase (Brookstrecker Straße) sowie in den Bunner Fuhren. Teilweise sind Dünen auch viel später noch, durch den Menschen und seine Plaggenwirtschaft (hier Hyperlink) neu entstanden bzw. bestehende noch erhöht worden.(1)

Charakteristisch ist die Dorflage im Randbereich zwischen hohen, trockenen Flächen (Geest) und feuchteren Niederungen, wie hier die Hase- und Moorbachniederung. Die naturräumlichen Gegebenheiten bestimmen so auch die Besiedlung, kulturelle, wirtschaftliche Entwicklung sowie die landwirtschaftliche Nutzung: Während auf den eher trockenen Geestplatten die Besiedlung sowie Ackernutzung und Waldbestand vorherrschen, werden die tieferen und feuchteren Talsandgebiete eher als Grünland genutzt und ein großer Teil dieser Gebiete sind Kleinmoore und Bruchwälder. Einzelhof- und Streusiedlungen - hier Farwick und Bokah - sind auf den fruchtbaren Schwemmsandinseln zu finden. Sand ist nährstoffarm, so dass wir in großen Bereichen der Geest einen Plaggenesch als Bodentyp vorfinden. In den Niederungen handelt es sich meist um einen Pseudogley-Posdsol, also einen Bodentyp mit sandig-lehmigen Bestandteilen.

Quellen:
(1) Hempel, Ludwig (1992): Nordwestdeutschland - Reliefformen, Reliefgenese, Reliefräume", 11. Auflage, Münster
(2) Bösterling, Antonius: "Landschaft als Lebensraum", in "Löningen in Vergangenheit und Gegenwart" (1998), Stadt Löningen (Hrsg.), Verlag F. Schmücker

Informationen zu den Karten

Zeitebene 1838:

Die Zeitebene ist auf Grundlage der Kirchspielkarte Löningen sowie der Urkataster entstanden. Diese Karte stellt die Nutzung der Landschaft um 1838 dar. Dabei ist die Definition der Nutzung mit ihren Abgrenzungen vor allem auf Grundlage der Kirchspielkarte erfolgt. Die Urkatasterkarte stellte die Grundlage für die Siedlungsbereiche /Bebauungen, die genauen Wegeverläufe und Flurnamen dar, da die Kirchspielkarte diese Informationen aufgrund des Maßstabs nicht mehr enthält. Allerdings ist anzumerken, dass durch Überzeichnungen und Überplanungen im Laufe der Jahrzehnte im Urkataster nicht alle Bebauungen um 1838 eindeutig zu erkennen sind. Hier können weitere Informationen in Form von originalen Urkatasterkarten, Urhandrissen und/oder Urkunden durch interessierte Privatleute sehr hilfreich sein.

Kirchspielkarte von 1838



Zeitebene 1965 (Die 1950er und -60er)

Dieser Zeitebene liegt die Topographische Karte 1:25.000 zugrunde. Die Darstellung der Nutzung erfolgte auf Grundlage des Flächennutzungsplanes von 1956, der freundlicherweise von der Stadt Löningen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt wurde.



Zeitebene 2000

Grundlage für diese Zeitebene ist die Topographische Karte 1:25.000 aus dem Jahr 2000. Die Darstellung der Nutzung und der Siedlungsflächen erfolgte auf Grundlage des Automatischen Liegenschaftskatasters (ALK) (zur Verfügung gestellt durch das Katasteramt Cloppenburg.

Die Datenerfassung erfolgte von September - Dezember 2011.